Ein Skitag mit Hubert Strolz

06.04.2022, 09:23 Uhr

Mit zwei Gewinner*innen aus der Marke-Vorarlberg-Community fuhren wir Ende März von Warth nach Lech und Zürs und wieder zurück. Inklusive Trittkopf und Zürser Täli legten wir rund 40 km auf den Skiern zurück –  tolle Pisten und angenehme Gespräche ließen die Zeit wie im Flug vergehen. Einiges daraus haben wir hier festgehalten.

Hubert Strolz war 1988 Olympiasieger in Calgary. 34 Jahre später hat sein Sohn Johannes in Peking die selben Gold- und Silbermedaillen gewonnen. Heute arbeitet er im Winter als Skiguide und Landwirt. Im Sommer kümmert er sich ausschließlich um seine Landwirtschaft.

Zuhause: Gerade in Zeiten wie diesen werde einem bewusst, in was für einer wunderbaren Region wir leben – erzählte Hubert Strolz. Er war während seiner Skikarriere in sehr vielen Ländern auf der ganzen Welt unterwegs. Für ihn sei aber klar gewesen, dass seine Heimat etwas besonders Wertvolles ist. Er habe auch gewusst, „wenn ich einmal Kinder bekomme, dann möchte ich auch zuhause sein.“ So fiel die Entscheidung, die Landwirtschaft der Eltern zu übernehmen und mit seiner Frau in Warth eine Familie zu gründen, leicht.

Vom richtigen Zeitpunkt: Er habe Johannes relativ lange „normal“ Skifahren lassen. Der Bub durfte mit Spaß und Freude an die Sache herangehen. Das kann in Warth durchaus bedeuten, dass man schon ab 2,5 Jahren täglich mehrere Stunden im Kinderskiland herumrutscht – Johannes tat dies jedenfalls. Erst als die ersten Rennen gefahren wurden, habe er (Hubert) bei seinem ehemaligen Sportkollegen Rainer Salzgeber angerufen und gesagt, es gäbe da jemanden, der brauche einen Kinderrennski.

Eigenverantwortung: Wichtig sei seiner Frau und ihm immer gewesen, den Kindern beizubringen, dass sie selbst Verantwortung für das übernehmen müssen. Beispielsweise habe Johannes einmal einige Wochen lang seine Deutschdiktate nicht verbessert. Zu jedem Wort, das fehlerhaft war, hätte man einen eigenen Satz aufschreiben müssen. Die Eltern haben es nicht mitbekommen – erst als eine Rodelpartie ausgemacht war, auf die sich Johannes sehr gefreut hat, und die Eltern nachgefragt haben, ob die Hausübung erledigt sei, haben sie bemerkt, dass den Jungen irgendetwas bedrückt. Als er das Versäumnis schilderte, war klar: Er durfte nicht rodeln gehen und musste die Verbesserungen nachholen – es habe bis morgens um 2 Uhr gedauert, Papa und Mama waren zwar hilfsbereit dabei, aber der Bub musste es schon selbst nachschreiben.

Eigenständigkeit: Dass manche Eltern ihre Kinder zum Leistungssport zwingen, könne er nicht verstehen. Das wäre für ihn und seine Frau nie denkbar gewesen. Sie hätten ihren Kindern immer gesagt: „Wenn du das machen willst, dann kannst du es machen, wenn du es nicht willst, ist das auch in Ordnung.“ Die Tochter, Anna-Maria wäre beispielsweise im Skifahren auch sehr begabt gewesen, habe aber mit dem Rennen Fahren nie viel anfangen können. Deshalb ist es bei ihr auch beim Hobby geblieben – das sei völlig in Ordnung.

Lieblingsberg: Sein Lieblingsberg sei der Biberkopf, er habe ihn schon auf vielen verschiedenen Wegen erklommen. Auch gemeinsam mit Johannes, mit dem er immer wieder einmal klettern geht.

Chancen für Kinder: Die Vision „2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder“ gefalle ihm sehr gut, da könne er gut dahinterstehen, betonte Hubert Strolz beim Marke-Vorarlberg-Skitag am 29. März 2022. „Denn Kinder sind unsere Zukunft“, sagte er. Als Warther sei es ihm ein besonderes Anliegen, dass sich junge Familien auch im ländlichen Raum wohl fühlen. Er habe hier eine Trendumkehr in den letzten Jahren beobachtet, junge Familien würden die Vorteile, die der ländliche Raum bietet, wieder verstärkt schätzen.

Erinnerungen: Natürlich denke er noch oft an seine Erfolge zurück, er wisse zum Beispiel noch ganz genau, welche Musik er gehört habe, als er 1988 in Calgary Olympiasieger geworden ist.

 

Wir wünschen der gesamten Familie Strolz weiterhin das Allerbeste!

Einen Tag mit einem Skiguide aus der Skischule Warth zu verbringen, können wir nur wärmstens empfehlen! Buchungen unter https://www.skischule-warth.com/

Fotos: Matakstudios