Die Jüngsten bekommen gesunde und abwechslungsreiche Kost aus der Region, lernen schon früh den Umgang mit Lebensmitteln – und zugleich den rücksichtsvollen Umgang miteinander. So wird auch deutlich weniger weggeworfen. Die Landeshauptstadt Bregenz setzt verstärkt auf eine frische und gesunde Verpflegung in den städtischen Kleinkinderbetreuungseinrichtungen, Kindergärten und Schulen. Bregenz will Familien mit Kindern optimal unterstützen und ein Essen wie daheim anbieten, seit Jahresbeginn zum stark subventionierten Preis von 3 Euro pro Menü.
Essen wie daheim
An den „Familientischen“ schöpfen sich die Kinder selbst.
Sie bestimmen, was und wie viel auf ihrem Teller landet. So werden sie selbstständig und lernen schon früh den bewussten Umgang mit Lebensmitteln. Gleichzeitig lernen sie, aufeinander Rücksicht zu nehmen“,
weiß Martina Triebelnig vom Schulservice der Stadt.
In der Gruppe fällt es Kindern auch leichter, Neues zu probieren.“
Das hilft, Vorurteile gegenüber Lebensmitteln abzubauen. Mit dem Verpflegungskonzept ist es gelungen, die Lebensmittelabfälle um fast 50 Prozent zu reduzieren. Um das Bewusstsein noch zu steigern, werden die Abfälle in allen Einrichtungen auch gesammelt und gewogen, um noch nachhaltiger planen zu können.
Gepflegte Tischkultur
Jede Klasse hat in der Aula der Volksschule Schendlingen ihren eigenen Tisch und eine fixe Betreuerin, die als Vorbild wirkt, Tisch- und Esskultur vermittelt und das Feedback der Kinder einholt.
Die Vorschulkinder mögen am liebsten Fisch“,
weiß Betreuerin Claudia zu berichten. Bei ihr sitzt Saramina (7) am Tisch:
Ich mag am liebsten Sauce mit Kartoffelpüree und Wurst!“
Ihr Tischnachbar Mohammed gibt Käsekuchen als Lieblingsspeise an. Nico vom Nachbartisch – ebenfalls 7 und aus der 1c – mag alles gerne. Lucy (8) aus der 2a gibt dem Tagesgericht Lamm-Curry mit Reis ein „Gut“. An den Gemüsesticks knabbern offensichtlich alle gerne.
Abwechslungsreiche Menüs
Das Essen für die Schulen Schendlingen, Augasse, Rieden und Weidach liefert die AQUA Mühle Vorarlberg. Dort bekommen arbeitsuchende Menschen die Möglichkeit einer Beschäftigung, Qualifizierung und eines Arbeitstrainings und erhöhen so die Chancen auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Die Auswahl der Lebensmittel erfolgt auf der Grundlage der Ernährungspyramide, auf regionale Herkunft sowie auf einen hohen Bio-Anteil wird geachtet. Ein Teil des Gemüses stammt sogar aus eigenem biologischen Anbau.
Die Speisen werden in der Großküche der Messe Dornbirn täglich frisch und nach dem Cook-&-Chill-Verfahren zubereitet. So bleiben Geschmack, Nährstoffe und Vitamine erhalten. In den Schulen wird es aufgewärmt und angerichtet. Es gibt zweigängige Menüs, bestehend aus Suppe und Hauptspeise oder Hauptspeise und Dessert. Zwei Mal wöchentlich gibt es Gemüsesticks mit Dips anstelle von Salat. Wählen können die Kinder zwischen Fleisch, Fisch oder Vegetarischem. Allergene sind gekennzeichnet, bei Unverträglichkeiten gibt es Spezialmenüs (vegan, gluten- und lactosefrei).
(Fotos: Marke Vorarlberg, Alexandra Serra)