Mehr Mittel für Schulsozialarbeit, Frühe Hilfen und Schulische Assistenz

13.12.2023, 08:59 Uhr

Kinder sind das wichtigste Zukunftspotenzial eines Landes und seiner Gesellschaft. Deshalb hat es sich die Vorarlberger Landesregierung zur Aufgabe gemacht, das Land zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu entwickeln.

„Begonnen wird damit bereits in der frühesten Lebensphase. Und es braucht ein effektives psychosoziales Unterstützungssystem, um ein gesundes Aufwachsen und Lernen in der Familie, in der Schule und im sozialen Umfeld zu ermöglichen und zu fördern. Zu diesem Zweck werden die Angebote der Schulischen Assistenz, der Schulsozialarbeit sowie der Frühen Hilfen weiter ausgebaut und mit zusätzlichen Mitteln finanziell gestärkt“, informierte Landeshauptmann Markus Wallner im Pressefoyer am 12. 12. 2023 zusammen mit Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink und Landesrätin Katharina Wiesflecker.

Schulische Assistenzkräfte spielen eine entscheidende Rolle im Bildungssystem, indem sie Lehrkräfte aktiv bei der Umsetzung pädagogischer Ziele unterstützen. Ihre Präsenz im Unterricht ermöglicht nicht nur eine individuellere Betreuung von Schülerinnen und Schülern, sondern trägt auch maßgeblich zur Schaffung eines inklusiven Lernumfelds bei.

Im laufenden Schuljahr 2023/24 sind an 153 Vorarlberger Schulen insgesamt 324 Personen in der Schulischen Assistenz tätig. „Mit dieser Maßnahme wollen wir die Bildungseinrichtungen im Land stärken und den SchülerInnen das bestmögliche Lernumfeld bieten. Zudem entlasten wir unsere Lehrpersonen spürbar“, sagte Landesstatthalterin Schöbi-Fink. Fürs kommende Jahr hat das Land über neun Millionen Euro für die schulische Assistenz budgetiert – ergänzend zu den 22,6 Millionen Euro, die das Land zur Personalkostenfinanzierung für Pflichtschullehrer*innen zusätzlich beisteuert.

Symbolfoto

Ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Entlastung an den Schulen leisten die Schulsozialarbeiter*innen. Dabei geht es um den gesetzlichen Auftrag, Kinder und Jugendliche bei der Bewältigung ihrer Probleme zu unterstützen und deren soziale Integration in der Familie, in der Schule, im sozialen Nahraum und am Arbeitsplatz zu fördern. „Ziel der Schulsozialarbeit ist es, an Schulen, an denen sich etwa Gewalt, Mobbing oder Eigentumsdelikte häufen, die Probleme bzw. Konflikte nicht eskalieren zu lassen, sondern möglichst präventiv einzudämmen“, erläuterte Landesrätin Wiesflecker.

Der Bedarf an Schulsozialarbeit ist hoch, die SchulsozialarbeiterInnen des ifs sind bereits an 33 Schulstandorten tätig. Die Ausgaben aus dem Sozialfonds wurden in den letzten Jahren deutlich gesteigert, für heuer sind 1,45 Millionen Euro veranschlagt. Derzeit stehen für Schulsozialarbeit an den Pflichtschulen 22 Vollzeitstellen zur Verfügung. Um das Angebot auf ganz Vorarlberg auszurollen, wird es in den nächsten vier Jahren schrittweise auf insgesamt 40 Vollzeitstellen ausgebaut und damit beinahe verdoppelt. Pro Jahr werden dafür zusätzliche 500.000 Euro zur Verfügung gestellt.

Damit Kinder möglichst schon vor und ab der Geburt die nötige Unterstützung und Förderung bekommen können, gibt es in Vorarlberg schon seit über zehn Jahren das präventive Programm „Frühe Hilfen“. Es zielt auf die dauerhafte Entlastung von Familien und die positive Entwicklung von Kindern in ihrer ersten Lebensphase (von 0-3 Jahren). Im Rahmen der Früherkennung gilt es gesundheitliche und soziale Belastungs- und Risikofaktoren abzuklären, um in der Folge die nötigen Unterstützungsleistungen anbieten und vermitteln zu können. Häufigste Ursachen sind Armutsgefährdung, Überforderung der Eltern oder das Fehlen eines sozialen Netzwerks, schilderte Landesrätin Wiesflecker. Der Bedarf ist anhaltend hoch. Im Jahr 2022 hat das Netzwerk Familie 274 Familien neu in die Begleitung übernommen und 497 Familien laufend begleitet.

Die Frühen Hilfen werden ebenfalls finanziell auf noch stärkere Beine gestellt. Bisher wurden die Leistungen in Vorarlberg aus dem Sozialfonds finanziert. 2023 sind auch EU-Mittel geflossen, sodass insgesamt 1,2 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Ab 2024 werden die Frühen Hilfen österreichweit im Zuge einer neuen 15a Vereinbarung durch Bund, Länder und Sozialversicherungsträger zu jeweils einem Drittel endlich mitfinanziert. Jeder der drei Partner wird rund 350.000 Euro beisteuern, das heißt, 700.000 Euro kommen von Bund und Sozialversicherung nach Vorarlberg.

Fotos: unsplash/Anna Saymolova, Lukas Alexander, Land Vorarlberg/A. Serra