In Vorarlberg ist das gesellschaftliche und bildungspolitische Ziel bis zum Jahr 2035 klar definiert, den chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu schaffen.
- Im Rahmen der „Leseinitiative Vorarlberg“ werden die Vorarlberger Schulen intensiv unterstützt. Die schulautonomen Aktivitäten reichen von der Vorarlberger Lesewoche und der Initiative „Kinder lieben Lesen“ bis hin zur Landesarbeitsgemeinschaft der Schulbibliothekar*innen und einem Fortbildungsangebot an der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg.
Neue Lese- und Sprachförderung für Berufsschulen
Das vielfältige Angebot wird durch zusätzliche Maßnahmen ergänzt.
- Dazu zählt ein spezielles Lese- und Sprachförderkonzept für die Berufsschulen, das im Februar 2025 an einem Pilotstandort erstmals in die Praxis umgesetzt werden soll. Ein weiterer Schwerpunkt wird im kommenden Schuljahr auf das Vorlesen gelegt.
- Die Initiative „Das kleine Ehrenamt – Generation L – Wir lesen vor!“ zielt darauf ab, die Lesefähigkeit von Schüler*innen aller Schularten auf spielerische Weise zu fördern. Die Kinder können Vorlesepunkte sammeln, die im Vorlesepass festgehalten und am Ende des Schuljahres an die Bildungsdirektion übermittelt werden. Geehrt werden die kleinen ehrenamtlichen Lesepat*innen für ihre engagierte Teilnahme dann im Rahmen eines Danke-Fests.
Lesekoffer für Sommerschule
Die Sommerschule, die in den letzten beiden Wochen der Sommerferien stattfindet, richtet den Fokus ebenfalls verstärkt auf das Lesen. Zu diesem Zweck hat das Sprache.Lesen.Team der Bildungsdirektion für Vorarlberg den Lesekoffer entwickelt, der eine Vielzahl von Materialien und Leseeinheiten beinhaltet, die speziell auf die Bedürfnisse der Schüler*innen abgestimmt sind. Im Bereich der Primarstufe erhalten die Sommerschulstandorte einen solchen Lesekoffer.
Immer mehr Lesende Schulen
Und schließlich wird das Netzwerk der „Lesenden Schulen Vorarlberg“ weiter ausgedehnt. Im letzten Schuljahr haben sieben Schulen dieses Gütesiegel erworben, im laufenden Schuljahr 2023/2024 haben sich acht weitere Schulen dem anspruchsvollen Zertifizierungsprozess gestellt. Der Bund übernimmt die Vorarlberger Initiative ab dem Schuljahr 2024/2025 und weitet diese bundesweit in der Primarstufe aus. Um Kontinuität zu sichern, haben das Land Vorarlberg, die Bildungsdirektion für Vorarlberg und die Wirtschaftskammer Vorarlberg beschlossen, das Vorarlberger Gütesiegel auf die Sekundarstufe I auszudehnen bzw. zu verschieben.
„Es ist wichtig, dass die Leseförderung auch nach der Volksschule weitergeht“, betonte Landesstatthalterin Schöbi-Fink. „Lesekompetenz ist die Basis für Bildungserfolg und lebenslanges Lernen. Mit unseren vielfältigen Initiativen und maßgeschneiderten Förderkonzepten wollen wir die Freude am Lesen wecken und nachhaltig stärken“, fasste Fachinspektorin Angelika Walser die neuen Maßnahmen zusammen.
Regionales Bildungsmonitoring als Grundlage für evidenzbasierte Bildungspolitik
„Die Förderung der Lesekompetenz ist eine Investition in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg“, bekrätigte Gudrun Petz-Bechter, stellvertretende Direktorin der WKV:
Lesekompetente junge Menschen sind besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet und tragen zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen bei. Ein regionales Bildungsmonitoring ist dabei von zentraler Bedeutung, um den Erfolg unserer Maßnahmen kontinuierlich zu überprüfen und anzupassen.“ Dieses wird nun eingeführt.
Beim Bildungsmonitoring handelt es sich um einen datengestützten, kontinuierlichen Beobachtungs- und Analyseprozess des Bildungswesens bzw. einzelner Bereiche mit dem Ziel, aktuelle Herausforderungen zu erkennen und zu bewältigen sowie langfristige Entwicklungen gezielt zu steuern und zu verbessern. Das wichtigste Produkt eines Bildungsmonitorings ist der „Bildungsbericht“, der in Österreich derzeit als Nationaler Bildungsbericht vorliegt. „Obwohl dieser viele wertvolle Erkenntnisse für Vorarlberg liefert, bietet ein regionales Bildungsmonitoring präzisere und gezieltere Informationen, insbesondere für gesetzte Maßnahmen auf Landesebene“, erläuterte Projektleiter Andreas Kappaurer:
„Damit schaffen wir eine solide Datengrundlage, die es uns ermöglicht, den Fortschritt zu messen und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungslandschaft zu entwickeln. Unser Ziel ist es, durch transparente und evidenzbasierte Analysen die bestmöglichen Bedingungen für die Bildung unserer Kinder zu gewährleisten.“ Der erste Vorarlberger Bildungsbericht mit Schwerpunktthemen soll mit Ende 2025/Anfang 2026 vorliegen.