Qualität in der Kinderbildung

04.11.2024, 16:10 Uhr

Das Zukunftsbild vom chancenreichsten Lebensraum Vorarlberg gelingt durch mehrere Stellschrauben. Eine davon ist die Elementarpädagogik. Je früher, desto besser! Dieses Motto zieht sich durch, wenn man mit Expert*innen spricht, die sich mit „Chancen für Kinder“ auskennen.

In Vorarlberg entstehen im Rahmen der Vision „2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder“ eine Reihe von Maßnahmen, die in diese Richtung zielen. Neben erweiterten Ausbildungsmöglichkeiten für Elementarpädagogik und leichteren Zugängen zu diesem Beruf werden auch Gemeinden unterstützt, die sogenannte Familientreffs errichten.

Im Kinderhaus Kennelbach zum Beispiel sieht man, was dahintersteckt. Die Leiterin Brigitte Rodriguez Lopez hat in Berlin eine Ausbildung im Bereich „Early Exzellence“ gemacht.

Sie führt das Kinderhaus nach den 3 Säulen dieses Konzeptes:

  1. Jedes Kind ist exzellent. Ausgehend von dieser Annahme ist die Pädagogin eine Beobachterin, sie unterstützt das Kind und begleitet es.
  2. Die Eltern sind die Experten der Kinder. Von daher sind Fragen an die Eltern und das genaue Zuhören im Gespräch mit den Eltern essenziell.
  3. Das Kinderhaus öffnet sich in den Sozialraum. Das bedeutet, ein Kinderhaus wirkt entscheidend in die soziale Gesundheit der Gemeinde. Wenn hier die Türen offenstehen und alle willkommen sind, ist das vor allem für jene Familien und Kinder wichtig, die zuhause weniger Chancen erhalten als andere.

Brigitte Rodriguez Lopez ist überzeugt:

Wir sind Entdeckerinnen von Bildungsprozessen.“ Eine beobachtende Haltung dem Kind gegenüber ist hier zentral. „Ohne Beobachtung keine individuelle Förderung“, so Rodriguez Lopez. In einer Bildungseinrichtung ist die Qualität enorm wichtig!“

Eine fundierte Fachkompetenz ist unverzichtbar. Was man nicht weiß, kann man nicht erkennen. Gerade bei den Kleinsten benötigen wir die am besten ausgebildeten Pädagogen.

Die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pädagog*innen ist von entscheidender Bedeutung. „Es gibt nichts Wertvolleres als die Kooperation mit Eltern“, betont sie. Sie empfindet es als große Bereicherung, Eltern aktiv in den Bildungsprozess einzubeziehen. „Wir haben nichts zu verbergen, und Eltern sind bei uns jederzeit willkommen. Wir begegnen dem Lernprozess mit einer offenen, lernbereiten Haltung.

„Wir legen stets einen ressourcenorientierten Blick auf die Kinder, aber auch auf die Eltern, die Gemeinde und uns selbst. Besonders schätzt sie, dass das Kinderhaus Räume hat, die vielfältige Möglichkeiten bieten. Mit den großzügigen Öffnungszeiten von Montag bis Freitag, von 7 Uhr morgens bis 17:30 Uhr, und als Ganzjahreseinrichtung haben Eltern die ideale Möglichkeit, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Kinder können bereits ab einem Jahr betreut werden, was insbesondere für Kinder, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, eine wertvolle Chance bietet: Bis zum Schulbeginn sind sie gut in die deutsche Sprache integriert und vollständig in die Gemeinschaft eingebunden.“

Mit verschiedenen Veranstaltungen wirkt das Kinderhaus als Familientreffpunkt in die Gemeinde. „Kein Kind zurücklassen“ scheint hier möglich zu sein!