40 % des landwirtschaftlichen Produktwertes erwirtschaften die Vorarlberger Bäuerinnen und Bauern mit Milch. Im österreichweiten Durchschnitt sind es 15 %. Zum Großteil wird diese Milch zu Käse oder Joghurt verarbeitet. Mit insgesamt 28 Sennereien bzw. Mokereien, die sich zum Teil genossenschaftlich organisieren, hat Vorarlberg mehr Milchverarbeitungsbetriebe als der Rest Österreichs zusammen.
Individuell
Die Geschmacksvielfalt der diversen Käsesorten, die in Vorarlberg produziert werden, ist immer wieder überraschend.Würziger Alpkäse, feiner Camembert, magerer Sura Kees, frischer Ziegenkäse, eingelegte Schaftskäsewürfel mit Kräutern etc. landen nicht selten in Feinkostläden auf der ganzen Welt.
Die Qualität kann sich sehen lassen: Über 100 nationale und internationale Auszeichnungen wurden beispielsweise allein im Jahr 2014 für diverse Käsesorten aus Vorarlberg gezählt.
In diesem Sinne möchte man die Marktposition als Milch- und Käseland auch festigen. Zudem soll der Anteil der Eigenversorgung beim Fleisch gesteigert werden. Hier bewegt man sich zwar beim Rind und beim Kalb um die 60%, bei Schwein, Geflügel und Lamm jedoch noch unter 5%. Tierschutz ist dabei Gesetz! Diesbezüglich möchte Vorarlberg Nummer 1 in Europa werden.
Immerhin stellen die Vertreter in der Landwirtschaftskammer eine zunehmende Wertschätzung der Vorarlberger Bevölkerung für regional erzeugte Lebensmittel fest. Projekte, wie „Kost.Bar“ oder „gesunde Jause“, wo Schulkinder die Kreisläufe der Nahrung von Bäuerinnen lernen, wirken hier unterstützend.
Auch die Vorarlberger Wiesenmeisterschaft zielt auf die Bewusstwerdung von Naturvielfalt und Naturverbundenheit. Sie hat bereits in mehreren Ländern Nachahmer gefunden.
Ein großes Anliegen der Landwirtschaftsvertreter ist die Sicherung von Grund und Boden. Man steht in Konkurrenz zur dynamischen Wirtschaft und der damit zusammenhängenden Infrastruktur.