„2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder“ – diese Vision ist Gegenstand eines breiten Markenprozesses, der vor zweieinhalb Jahren gestartet wurde. „Wir haben mit der Marke Vorarlberg ein Zukunftsprojekt ins Leben gerufen, das ein gemeinsames Wertedach darstellt, um Identität zu stiften und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Trotz Corona-Pandemie behalten wir die Umsetzung unserer Vision fest im Blick“, so Landeshauptmann Markus Wallner im Pressefoyer am Dienstag, 27.4.2021.
Das letzte Jahr war sehr herausfordernd, aber in der Krise habe die Marke Vorarlberg Stärke gezeigt und in mehreren Themenfeldern zeigen passende Projekte bereits Wirkung. Die kommenden Monate stehen im Zeichen des Schwerpunktes „Potenziale entfalten – für Bildung begeistern“. Dazu wird es von 1. bis 31. Mai 2021 einen offenen Projektcall geben. Insgesamt stehen 100.000 Euro zur Verfügung.
„Wir wollen und müssen am Ball bleiben und unsere gemeinsam formulierte Vision weiter mit Leben befüllen. Es geht darum, gemeinsam den Lebensraum und das Miteinander in Vorarlberg aktiv zu gestalten“, betont Wallner. Die Handlungs- und Chancenfelder, um Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder zu machen, sind im Rahmen der Markenstrategie definiert worden: Dazu gehören u.a. Bildung, digitale Innovation und moderne Infrastruktur sowie Initiativen zur Gestaltung eines intakten Lebensraumes.
Junge Generation im Fokus
„Die ‚Vorarlberger Art‘ wird zu einer Marke verdichtet. Einerseits, um unsere Werte und unsere Identität festzuhalten. Andererseits, um eine Positionierung und Ausrichtung des Landes für die Zukunft zu erreichen“, sagt Landeshauptmann Wallner. Besonderes Augenmerk gilt daher der Jugend. „Klar ist, es darf keiner zurückgelassen werden, unsere Jugendlichen dürfen nicht zu den Verlierern der Krise werden. Die positive Dynamik und der Einsatz für unsere junge Generation werden Vorarlberg zu alter Stärke zurückführen“, so Wallner.
Viele zukunftsweisende Projekte wurden bereits erfolgreich gestartet und weitere stehen kurz davor. Sie stärken die Anpassung und Weiterentwicklung des Standorts und werden daher in der Umsetzung unterstützt. Zu den ersten schon realisierten Projekten zählt allen voran die weitreichende Quartiersentwicklung am Campus V, wo ein integrierter Studien-, Arbeits- und Lebensstandort – also ein echter Campus – geschaffen wurde. Der Campus V fungiert somit stellvertretend als Leuchtturm für die vielen verschiedenen Infrastrukturprojekte im Land und die diversen regionalen Campusentwicklungen.
Darüber hinaus konnten weitere Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung umgesetzt werden. Dazu gehört die Schaffung eines Zukunftslabors für Kinder und Jugendliche durch Bündelung der MINT-Initiativen wie Lange Nacht der Forschung, Coding Camp oder Kinder Uni sowie Robotik-Workshops. Gleichzeitig wurde auch das Projekt Code4Talents, mit dem Kindern auf spielerische Weise erste Kenntnisse im Programmieren vermittelt werden, landesweit ausgerollt.
Offener Projektcall im Mai 2021
Zum aktuell formulierten Schwerpunktthema „Potenziale entfalten – für Bildung begeistern“ wurde vom Marke-Vorarlberg-Team gemeinsam mit relevanten Systempartnern der Stand der Dinge erhoben und analysiert, erläutert Landesstatthalterin Barbara Schöbi-Fink. Gemeinsam mit der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg, der FH Vorarlberg, der Bildungsdirektion Vorarlberg und dem BIFO beleuchtete man die wichtigsten Herausforderungen der aktuellen Situation in der Vorarlberger Bildungslandschaft.
Von 1. bis 31. Mai 2021 wird es einen offenen Projektcall zum Thema geben. Gesucht werden neue, innovative Ideen, um Kinder und Jugendliche bei der bestmöglichen Entfaltung ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Ein interdisziplinär besetzter Beirat entscheidet im Juni, welche Projekte zukünftig durch die Marke Vorarlberg finanziell unterstützt werden. Um eine breite Wirkung zu erzielen, stehen der Marke Vorarlberg rund 100.000 Euro als Projektunterstützung zur Verfügung. Weitere Informationen auf www.vorarlberg-chancenreich.at.
Koordinationsstelle ist die Wirtschafts-Standort Vorarlberg GmbH (WISTO), die am Campus V in Dornbirn angesiedelt ist. Die Servicegesellschaft hat den Markenprozess von Anbeginn begleitet und verantwortet die Markenführung seit 2019. Mit rund 20 Projekten ist bereits eine gute Basis gelegt worden. Beispielsweise unterstützt man gemeinsam mit dem BIFO Vorarlbergs Jugendliche bei der Berufs- als auch bei der Ausbildungswahl. Heutzutage ist die Palette an Möglichkeiten komplex und die Orientierung dementsprechend anspruchsvoll geworden. In einem neu konzipierten Format lernen die Schüler*innen nun die verschiedenen Berufe hautnah kennen. Sie gewinnen Sicherheit, was ihre eigenen Talente betrifft und entwickeln Selbstvertrauen in ihre Potenziale. Das Projekt trägt den Namen „Berufe erleben Vorarlberg“ und erscheint im Corporate Design der Marke Vorarlberg. Nächster Höhepunkt ist der “Ich geh mit”-Tag am 24. Juni 2021.
Mehr Chancen mit MINT
Auch die Vorarlberger MINT-Strategie tritt im Marken-Design auf. Ziel ist es, Begeisterung für MINT-Themen zu fördern und deren Umsetzungsstrukturen zu professionalisieren. Angesprochen werden Kinder vom Kindergartenalter bis zur AHS.
Musikpreis für Vorarlberg
Es entstehen auch gänzlich neue Projekte im Rahmen der Marke Vorarlberg, wie zum Beispiel der Musikpreis „Sound@V“, der im August 2020 erstmals über die Bühne gegangen ist. Heuer ist die Award-Show am 9. Juli geplant. Gemeinsam mit dem ORF Vorarlberg, dem poolbar Festival und dem Wann & Wo ermöglichte die Marke Vorarlberg hier jungen Musiktalenten aus dem Rock-Pop-Bereich neue Chancen. Insgesamt stehen 25.000,- Euro an Preisgeld zur Verfügung.
Bis 9. Mai 2021 können sich Vorarlberger Bands oder Soloacts unter vorarlberg.ORF.at in verschiedenen Kategorien anmelden, um ihr musikalisches Können in Szene zu setzen und sich in ihrer Community noch besser zu vernetzen.
In der Krise Stärke zeigen – Sonderprojekte in Corona-Zeiten
Die Corona-Pandemie geht auch an der Marke Vorarlberg nicht spurlos vorüber. Alle Aktivitäten, die ursprünglich schon für 2020 geplant waren, wie beispielsweise eine breit angelegte Medienkampagne oder ein erster Projekt-Call, waren von heute auf morgen hinfällig und konnten nicht mehr durchgeführt werden, erläutert WISTO-Geschäftsführer Jimmy Heinzl. Aber gerade in der Phase der Krise habe sich gezeigt, worauf es ankommt und was die Marke Vorarlberg schlussendlich ausmacht – nämlich in schwierigen Zeiten Lösungen zu finden. Innerhalb kürzester Zeit hat das Team umdisponiert und Projekte wie „School Kids Online“, die kostenlose Teilnahme an interaktivem Live-Unterricht oder die erweiterte Ferienbetreuung ins Leben gerufen und umgesetzt. „Somit hat die Marke Vorarlberg flexibel auf die gegebene Situation reagiert und einen wertvollen Beitrag für die Vorarlberger Bevölkerung geleistet. Genau das zeichnet die Marke Vorarlberg aus“, so Heinzl.
„School Kids online“
Im April 2020 startete das Projekt „School Kids online“. Hunderte Vorarlbergerinnen und Vorarlberger folgten dem Spendenaufruf der Marke Vorarlberg und innerhalb kürzester Zeit erhielten über 1.400 Schülerinnen und Schüler einen neu aufgesetzten und desinfizierten Computer.
Das Team der Marke Vorarlberg hatte den ursprünglich vorbereiteten Jahresplan rasch geändert und half dort, wo es nötig war, um die neuen Herausforderungen auch als Chance zu sehen. Mit „School Kids Online“ bewies auch Projektleiter Christian Lampert (WISTO): die Werte, die die Marke Vorarlberg prägen, werden tatsächlich gelebt! Eigenständig, kritisch, ehrgeizig, menschlich, g´hörig, zusammenschaffend und anpackend! Sie sind das Ergebnis einiger Workshops, die eine 30-köpfige Projektgruppe bestehend aus Visionären und Experten aus allen Themenbereichen und Regionen des Landes, erarbeitete.
Es war dieselbe Gruppe, die in einem weiteren Workshop auch das bereits genannte Ziel für die kommenden Jahre des Landes definierte. Es sollte eine große Klammer für alle Aktivitäten im Land sein: „2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder“.
Feriencamps unterstützt
Im Sommer 2020 unterstützte die Marke Vorarlberg qualitativ hochwertige Feriencamps und damit über 1.000 Kinder und Eltern. Beispielsweise ging es dabei um spielerisches Programmieren beim Mediencamp der Digitalen Initiativen in Dornbirn. Hier erlernten die Kinder Grundkenntnisse im Coding und wurden damit angeleitet, digitale Medien selbstbestimmt und kreativ zu nützen. Das Handwerk stand beim WiWa-Feriencamp in Frastanz und Nenzing im Mittelpunkt. Beim Experimentieren, Bauen und Forschen an verschiedenen Stationen waren die Mädchen und Buben ganz in ihrem Element.
Genauso wie die jungen Bergsteigerinnen und Bergsteiger, die in der Silvretta mit den Naturfreunden unterwegs waren. Die Verbindung von digital und analog konnten Schülerinnen und Schüler in Wald am Arlberg erleben. Nach einer Application-Entwicklung ging es hinaus zu deren unmittelbarer Outdoor-Anwendung.
Kreativ ging es bei den „Kinder Künstler Kursen“ rund ums Rheintal zu. Skizzieren, Malen und Drucken lautete hier das Motto. Und während es beim Bogenschießen in Klösterle sportlich einherging, standen die Kids im Bregenzerwald beim gemeinsamen Kochen am Herd.
Natürlich werden auch die bereits 2019 vorgestellten Projekte, wie Familientreffs, Vorarlberg lässt kein Kind zurück und LandStadt 2035 weiter unterstützt. Auch die Initiative CHANCENLAND VORARLBERG wird stärker ausgebaut.