Aufbruchstimmung in der Bildungslandschaft

24.02.2025, 10:53 Uhr

"Wir sind motiviert, die ersten Schritte zu setzen und in die Umsetzung zu starten", sagte eine Schuldirektorin am Ende unseres Bildungsinnovationstages. Am 22. Februar 2025 lud die Marke Vorarlberg zum Vortrag und Workshop. Rund 80 Lehrpersonen aus 26 Schulen nahmen die Gelegenheit war. An diesem intensiven Vormittag war Wertschätzung, Inpiration und gegenseitige Ermutigung spürbar.

Impulsgeber war das pädagogische Konzept der Alemannenschule Wutöschingen. Konrektorin Patricia Schmidt stellte gemeinsam mit ihrem Kollegen Dennis Mannsmann das spannende Thema vor. „Wie Haltung eine Schule verändert“ lautete der Impulsvortrag von Patricia Schmidt.

Auch Kolleg*innen aus Tirol reisten an, um zu sehen, was sich in Vorarlberg in Sachen Bildungsinnovation tut.

Wir von der Marke Vorarlberg setzten Impulse für neue Chancen für die Kinder und Jugendlichen in Vorarlberg. Darunter fallen auch Impulse zur Schulentwicklung. Neue Schulkonzepte fördern individuelles Lernen, Praxisnähe und digitale Kompetenzen. Sie stärken Kreativität, kritisches Denken und soziale Intelligenz, um Kinder optimal auf die sich wandelnde Welt vorzubereiten“, so der Leiter der Marke Vorarlberg, Alexander Kappaurer.

Bianca Goldmann im Gespräch mit einer Tiroler Kollegin., Dennis Mansmann aus Wutöschingen brachte interessante Impulsfragen mit., Auch die Elementarpädagogik war mit Margit Sutterlüty vertreten.

„Das vorgestellte Konzept der Alemannenschule setzt auf Kompetenzorientierung statt reiner Wissensvermittlung und individuelles Coaching statt Frontalunterricht. Damit schaffen sie es, dass die Kinder sehr gerne in die Schule gehen und überdurchschnittlich viel lernen. Diese Chancen möchten wir auch den Kindern in Vorarlberg ermöglichen.“

Von rechts: Alexander Kappaurer, Leiter der Marke Vorarlberg, Patricia Schmidt, Konrektorin der ASW, Dennis Mansmann (ASW), Christina Meusburger (Marke Vorarlberg).

In der Alemannenschule Wutöschingen findet kein klassischer Unterricht statt, die Schüler*innen liefern laut PISA-Testung aber dennoch sehr gute, überdurchschnittliche Ergebnisse. Wie ist das möglich?

Einige aus der Vorarlberger Bildungsszene kennen das Rezept schon, denn der Wandel in der Bildungslandschaft findet auf vielen Ebenen bereits statt. Stephan Ruppaner, der Leiter der Alemannenschule Wutöschingen war im letzten Jahr auch mehrere Male für Vorträge in Vorarlberg. Er ist nicht nur Pädagoge, sondern auch Rockmusiker und sieht möglicherweise deshalb manche Dinge ein wenig anders. Jedenfalls ist es ihm gelungen, aus einer ursprünglich „normalen“ Schule einen Ort zu schaffen, der zum Lernen inspiriert.

Wohlfühlorte

In Wutöschingen wird an verschiedenen Wohlfühlorten gelernt – das kann ein Bauernhof oder eine Küche sein oder eine Lernlandschaft in der Schule.

  • Die Lernbegleiter*innen (herkömmlich Lehrpersonen) befinden sich in der Rolle eines Coaches.
  • Es gibt weder Unterricht noch Noten.
  • Wichtig ist, dass alle mit dem Herzen dabei sind und, dass die Haltung stimmt.
Carmen Willi (Volksschule Egg) und Cornelia Oberbichler (Volksschule Andelsbuch)

Diese Haltung ist von ein paar Grundsätzen geprägt:

  • „Wir gehen respektvoll mit Mensch, Tier und Material um.“
  • „Wir machen alles dafür, dass jeder von uns selbständig lernen kann.“
  • „Jeder von uns hilft mit, die Umgebung so zu gestalten, dass wir uns wohl fühlen.“
  • „Mit dem Herzen dabei.“
  • Kurz zusammengefast in „Anstand, Selbstverantwortung und Wille“.
Direktorin Carmen Timmerer ist mit ihrem Team vom BG Lustenau bereits mitten im Prozess.

Klingt nach einer Privatschule?

Nein, die Alemannenschule Wutöschingen ist eine öffentliche Schule. Das Konzept ist auch im Rahmen unseres Bildungsrahmenplans möglich, weshalb auch die Leiterin des Pädagogischen Dienstes der Vorarlberger Bildungsdirektion, Monika Steurer, beim Innovationstag der Marke Vorarlberg mit dabei war.

Konrektorin Patricia Schmidt bewunderte die Aufbruchstimmung hier in Vorarlberg.

Die Grundsätze der ASW:

  • Anstand
  • Selbstverantwortung
  • Wille

Impulsfragen für die Kleingruppen:

  • Wie etablieren wir Selbstbestimmung der Kinder? Wo geben wir dafür den Raum?
  • Welche Werte und Haltungen vertreten wir als ganzes Team?
  • Wie könnten wir die Stundenpläne auch anders gestalten?
  • Wie stärken wir selbstständiges Denken und Handeln?
  • Wie leben wir unser gemeinsames Leitbild?
  • Was brauchen wir, um den Fokus vom Lehren auf das Lernen zu verschieben?
  • Wie machen die Kinder ihr Potential sichtbar?

 

Julia Schwald-Marte, Direktorin der Praxisschule an der PH Vorarlberg in Feldkirch, war mit einem großen Team vertreten.

Stimmen aus den Workshoprunden:

Wir brauchen gegenseitige Ermutigung!

Wir sind schon am Weg!

Wir sind mitten im Prozess!

Widerstände aushalten!

Danke für den äußerst wertvollen Austausch!

Die Pädagogische Leiterin der Bildungsdirektion Vorarlberg, Monika Steurer., Mit Sabine Scheffknecht, Österreichische Leiterin von Schule im Aufbruch.

Fotos: Marke Vorarlberg – Eva Sutter, Manuela De Pretis