Eine Vision für Vorarlberg

08.07.2024, 12:16 Uhr

Die Monatszeitschrift "Thema Vorarlberg" hat anlässlich ihres Jubiläums alle Autor*innen nach ihrer persönlichen Vorstellung für Vorarlbergs Zukunft gefragt. Christina Meusburger hat sie so formuliert:

Glückliche Menschen, intakte Natur

Wir haben es geschafft! Vorarlberg gilt weithin als ein Land, in dem die Menschen viele Chancen und Möglichkeiten haben, sich persönlich zu entwickeln. Ganz besonders für Kinder und Jugendliche sind die Rahmenbedingungen unschlagbar.

  • Jeder Mensch entfaltet hier sein Potenzial und bringt sein Können engagiert ein. Gemessen am Glücksbarometer sind wir dadurch seit kurzem unter die Top Drei aufgestiegen, knapp hinter Finnland und Dänemark zählen wir jetzt zu jenen Ländern, in denen die glücklichsten Menschen leben.

Dies hat zum einen damit zu tun, dass wir in den 20er-Jahren konsequent in Bildung und Forschung investiert haben. Ausgehend vom CAMPUS V ist eine richtige Lernkultur, ein „Growth Mindset“ entstanden. Man spürt diese Haltung in den Gesprächen mit den Menschen, in den Büros und in den Institutionen.

  • Alle unterstützen sich gegenseitig, freuen sich über die Erfolge des Nachbarn oder des Geschäftspartners. Neid und Mißgunst sind Schnee von gestern.

Dies hat auch damit zu tun, dass in den Schulen kein Konkurrenzdenken, sondern Empathie und Gemeinschaftsgefühl spürbar sind. Der Ansatz der positiven und stärkenorientierten Bildung, der sich in den späten 20er-Jahren in allen Schulen durchgesetzt hat, trägt längst Früchte.

  • In Vorarlberg lernen Kinder in selbst gewählten und gestalteten Projekten und offenen Lernlandschaften. Sie sind motiviert und begeistert, weil sie sinnerfüllt lernen – dementsprechend exzellent sind dann auch die Kompetenzen der Schulabgänger.
  • Unternehmen schöpfen so aus einem großen Pool an Talenten, die ihnen helfen, erfolgreich am Weltmarkt zu agieren – selbstverständlich im Rahmen von Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit. Auch hier liegt Vorarlberg ganz vorne.

Diese Haltung hat dazu geführt, dass die Biodiversität neu aufgelebt ist. Es gibt sowohl geschützte Naturräume als auch zahlreiche grüne Flächen in den bewohnten Gebieten, die auch lebendige und gesunde Böden sowie vielfältigen Bewuchs aufweisen.

  • Entlang der zahlreichen Radstrecken beispielsweise haben sich Pflanzen und Insekten angesiedelt, die sehr wertvoll für den Naturkreislauf sind.

Die Landwirtschaft ist recht ausgeglichen – neben Gemüse- und Getreideanbau gibt es auch Milch- und Käsewirtschaft. Die meisten sind als solidarische Landwirtschaft organisiert und verbinden viele verschiedene Menschen miteinander.

  • Auch Schüler*innen arbeiten regelmäßig mit – das gehört schon länger zum ganz normalen Schulalltag. Gemeinsam haben wir Ernährungssouveränität für das ganze Land erreicht. Daraus sind auch neue Gerichte und eine köstliche und gesunde „Vorarlberger Küche“ entstanden.

Gleichzeitig sind viele Initiativen erkennbar, die das Zusammenleben der Menschen verbessert und verschönert haben. In allen Gemeinden gibt es blühende Gemeinschaftsgärten. Da wird zusammen gesät und geerntet was das Zeug hält.

  • Die essbaren Städte und Dörfer bieten viele Gelegenheiten für gute Gespräche, Zuhören und voneinander Lernen. Das Wichtigste aber ist: Vorarlberg hat wieder gelernt, zu feiern und zu lachen, zu tanzen und zu singen!

Burn out kommt so gut wie nicht mehr vor, die Menschen und vor allem die Kinder und Jugendlichen sind gesund, fit und voller Energie. Weibliche Führungskräfte sind schon längst mit gut 50 Prozent prägend für eine Unternehmenskultur, die den Menschen als Ganzes sieht.

Foto: MatakStudios