Es ist gut, dass die Marke Vorarlberg als parteiunabhängiger Prozess angelegt ist – das gute Gelingen und die positive Entwicklung hängt jedoch nicht zuletzt maßgebend am Rückhalt der Landesregierung. Insofern ist es höchst erfreulich, wie stark die Vision „2035 ist Vorarlberg der chancenreichste Lebensraum für Kinder“ im neuen Regierungsprogramm zum Ausdruck kommt.
Bildung und sozialer Zusammenhalt sind die zwei erst genannten Schwerpunkte neben Gesundheit und Infrastruktur. Wer das Schriftstück durchliest, merkt, dass dies durchaus ernst gemeint ist. Allein die Elementarpädagogik erhält nächstes Jahr wieder fast 20 Prozent mehr Mittel (150 Millionen Euro), im laufenden Jahr waren es 30 Prozent mehr – 130 Millionen Euro. Die drei Leitlinien in diesem Bereich heißen Ausbau der Betreuungsplätze, Sicherung der Qualität in der Kinderbildung und leistbare Betreuungsmöglichkeiten. Alles Schritte, welche wesentliche Beiträge zum Chancenausbau in Vorarlberg leisten und sich positiv auf die Familien und die Wirtschaft auswirken werden.
Auch wenn schlussendlich jede Familie für sich entscheiden darf, ab wann und wie lange die Jüngsten in eine Kinderbetreuung kommen, ist das Angebot gerade für jene Kinder, die aus sozioökonomisch benachteiligten Verhältnissen kommen, mitunter die wichtigste Chance ihres Lebens.
Der Ausbau der Betreuungsplätze hat schon vor einiger Zeit begonnen. In diesem Schuljahr etwa sind 100 neue Spiel- und Kinderbetreuungsgruppen entstanden. Im kommenden sind 65 neue geplant. Auch die Qualität bleibt im Fokus: die neuen Ausbildungsmöglichkeiten für Quereinsteiger*innen erfreuen sich einer hohen Nachfrage. Zudem wurde die soziale Staffelung für Beiträge bei den Kleinsten eingeführt. Familien, die wenig finanzielle Mittel zur Verfügung haben, bezahlen bis zu 25 Wochenstunden nichts für die Betreuung.
Dies ist eines von elf Schlüsselprojekten der Marke Vorarlberg. Seit heuer stellt die Vorarlberger Landesregierung zusätzlich rund 7,3 Millionen Euro für Projekte zur Verfügung, die die Verwirklichung des „chancenreichsten Lebensraums für Kinder“ ermöglichen.
Auch an den Schulen werden im Rahmen der Marke Vorarlberg viele positive Akzente gesetzt. Beispielsweise konnte die Anzahl der Sozialarbeiter*innen-Stellen verdoppelt werden. Die Bestrebungen, mehr Lehrkräfte zu finden und zu engagieren, fruchten ebenso bereits. Heuer haben 29 Lehrende aus anderen Bundesländern bzw. aus dem Ausland begonnen sowie 120 Quereinsteiger*innen aus Vorarlberg. An 161 Pflichtschulen gibt es schon ein ganztäiges Betreuungsangebot.
Auch der Bereich Jugendbeschäftigung wurde bereits 2024 massiv aufgestockt (+32,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr).
Das Ziel „chancenreichster Lebensraum für Kinder“ zu werden sei ein Anspruch und ein Versprechen, erklärte Landeshauptmann Markus Wallner bei der Präsentation des Programms. Trotz Rezession haben er und sein neues Team daran festgehalten. Das ist – nach den 7,3 Millionen, die er zu Beginn des Jahres präsentiert hat – ein klares Bekenntnis für die Wichtigkeit dieses Zukunftsprogramms, an dem so viele leidenschaftlich mitarbeiten.
Bilder: Marke Vorarlberg/Matak Studios, Stadt Dornbirn, Hilti