Entscheidend sei der erste Kontakt! Sabine Natter-Müller koordiniert das Dornbirner Familienzentrum. Hier steht die Tür für alle Eltern, Großeltern und Kinder offen. Kostenlose Beratungsgespräche und völlig niederschwellige Angebote sollen vorwiegend präventiv wirken.
In enger Zusammenarbeit mit den aktuell 18 Dornbirner Familientreffpunkten sowie dem Modellvorhaben „Dornbirn lässt kein Kind zurück“ versucht man im Familienzentrum an der Ach, jedes Kind dort zu unterstützen, wo es notwendig ist.
„Wenn Eltern im Kontakt mit Behörden und Institutionen Wertschätzung spüren, fällt es ihnen leichter bei Bedarf Angebote sowie Unterstützungen anzunehmen“,
erzählt Sabine Natter-Müller. Dieser erste Kontakt ist in den allermeisten Fällen die Übergabe des Baby-Start-Pakets im Rathaus. Rund 350 solcher Pakete werden jährlich in Dornbirn an die frischgebackenen Eltern übergeben. Sehr viele von ihnen suchen in den darauffolgenden Wochen den Weg ins Familienzentrum.
„Je früher die Hilfe bei den Familien ankommt, umso besser ist es“, erzählt auch Monika Zumtobel. Sie ist Kindergartenpädagogin und koordiniert die Familientreffpunkte, die direkt an die Kindergärten angeschlossen sind.
Eltern als Experten der Kinder sehen
„Der Vorteil an diesem System ist: In den Kindergarten kommen alle. Wir können hier Themen besprechen, die bei den Familien im jeweiligen Sprengel gerade aktuell sind“, erklärt Zumtobel. „Wir wollen dabei sein, bevor Probleme entstehen.“ Gemeinsam mit den Eltern finden die Pädagog*innen oft schneller eine Lösung – schließlich seien sie die Expert*innen ihrer Kinder.
Bereits mit dem Familienleitbild 2012 wurden die ersten Schritte zum Aufbau dieses Netzwerkes gesetzt und zwei Familientreffpunkte eröffnet. Als weiterer Meilenstein gilt die Exkursion nach Nordrhein-Westfalen im Jahr 2015. Sie war Motivator für „Dornbirn lässt kein Kind zurück“, welches nun von Ruth Allgäuer koordiniert wird. „Wir spannen ein Netzwerk zwischen allen Institutionen und Angeboten, die es für Familien in Dornbirn gibt.“
Bilder: Ruth Allgäuer, Dornbirn lässt kein Kind zurück