Integrationspreise verliehen

27.06.2024, 08:39 Uhr

Um Vorarlberg zum chancenreichsten Lebensraum für Kinder und Jugendliche zu machen, braucht es quer durch die Gesellschaft ein breites Engagement, das ein „Aufwachsen in Vielfalt“ ermöglicht. Unter diesem Motto wurden im Rahmen des 6. Vorarlberger Integrationspreises Projekte und Initiativen gesucht, die sich der Integration und dem Zusammenleben von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund in Vorarlberg widmen.

Bei der Preisverleihung am 26. Juni im Landhaus gratulierte Integrationslandesrat Christian Gantner den RepräsentantInnen der von der Jury gekürten vier Siegerprojekte.   Integration ist ein langfristiger und facettenreicher Prozess, bei dem sowohl die Aufnahmegesellschaft als auch Zugewanderte einen aktiven Beitrag leisten, betonte Landesrat Gantner und verwies auf das im Landtag einstimmig beschlossene Vorarlberger Integrationsleitbild „Gemeinsam Zukunft gestalten“.

Es gelte, das Erlernen von Lebensvielfalt und die Fähigkeit, mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden konstruktiv umzugehen, von klein auf zu fördern. „Alle Kinder und Jugendlichen, die hier leben, sind die Zukunft Vorarlbergs. Eine ambitionierte Integrationsarbeit ist wichtig, um Bildungs- und Beschäftigungschancen für alle zu eröffnen und für das gesellschaftliche und kulturelle Miteinander in unserem Land. Die eingereichten Initiativen zeigen, wie das in Organisationen, aber auch im Alltag gelingen kann“, so Gantner.

Für den Vorarlberger Integrationspreis 2024 wurden insgesamt 27 Projekte eingereicht. „Alle haben das Prädikat ‚äußerst wertvoll‘ verdient“, betonte Landesrat Gantner und sprach den Beteiligten ihren Dank aus. Folgende Projekte erhielten den Vorarlberger Integrationspreis:

  • Kategorie Städte/Gemeinden/Regionen: Marktgemeinde Nenzing, Projekt „Lesespaß“

Dieses Projekt ist ein weiterer Mosaikstein in der kontinuierlichen Integrationsarbeit der Marktgemeinde Nenzing. Indem Eltern in der Bibliothek ihre Lieblingskinderbücher in Deutsch und der jeweiligen Herkunftssprache vorlesen, wird das mehrsprachige Nenzing sicht-, hör- und erlebbar. Lesen verzaubert und berührt – es bringt die Eltern und Kinder zum Lachen und regt zum Nachdenken an.

  • Kategorie Institutionen: Schule am See in Hard, Projekt „Man lernt, was andere denken – Philosophieren mit Kindern in der Schule“

Bei diesem Projekt werden Kompetenzen erworben, die für ein konstruktives Zusammenleben in unserer pluralisierten, demokratischen Gesellschaft notwendig sind.

Kinder lernen die Wichtigkeit des Zuhörens und realisieren, dass es andere Sichtweisen zum selben Thema geben kann. Diese Prozesse sind für die Förderung des Diversitätsverständnisses und der Demokratiebildung essenziell. Die Schule macht sich durch ein solches Angebot zu einem Ort der Lebensvermittlung und geht über die Lehrstoffvermittlung hinaus.

  • Kategorie Vereine: Motif – Interkultureller Kulturverein, Projekt „Josef, Yussuf und der ganze Rest“ und „Die sieben fetten Jahre“

Mit seiner langjährigen, nachhaltigen Tätigkeit, seinen jährlich innovativen Themen, welche in Kooperation erarbeitet und dann auf die Bühne gebracht werden, hat Motif auch mit diesem Projekt bestochen. Auf Basis eines künstlerisch-dialogischen Ansatzes beschäftigte sich das Projekt mit dem Thema Pluralität entlang der drei Weltreligionen. Ziel war es, Trennendem und Diskriminierungen präventiv entgegenzuwirken und auf die Gemeinsamkeiten und das Verbindende aufmerksam zu machen.

  • Sonderpreis in der Kategorie Vereine: FC Schwarzach, Projekt „Integration, Inklusion und Miteinander – Grundpfeiler des FC Schwarzach“

Wir für andere – Ein Verein im Dienste der Jugend! Unter diesem Slogan wird beim FC Schwarzach ergänzend zur Nachwuchsarbeit auch Integration im Alltag gelebt.

Unabhängig von der sportlichen Relevanz versucht der Vereinmit diversitätsorientierten Projekten Menschen in Not zu unterstützen und für sie einen Platz in den eigenen Reihen zu finden. Diese gemeinnützige Eigenschaft ist sehr schätzenswert und besitzt eine Vorbildfunktion für andere Vereine.

Vorarlberg als Vorreiter

Vorarlberg war das erste Bundesland, das im Jahr 2011 einen Integrationspreis ausgeschrieben hat. Seitdem wird der Preis in regelmäßigen Abständen vergeben. Im Rahmen der ersten fünf Bewerbe („Interkulturelle Begegnungen“, „Von und miteinander lernen“, „Sport verbindet“, „Zusammenleben in Vielfalt“, „Gemeinsam Vorarlberg“) wurden bereits 166 Projekte vor den Vorhang geholt und 30 von ihnen mit dem Voarlberger Integrationspreis ausgezeichnet. Alle ausgezeichneten und teilnehmenden Projekte aus dem Jahr 2024 sowie  aus  den Vorjahren sind  unter www.vorarlberg.at/integration abrufbar.