Bereits in römischer Zeit (610 bis 612 n. Chr.) ließ sich der heilige Gallus in Begleitung des heiligen Kolumban am Fuße des Gebhardsberges nieder.
Gut 700 Jahre später wurde in dieser Gegend auch der Ansitz Babenwohl erbaut und ca. 1540 die Gallensteinkirche, die allerdings 1808 wieder abgerissen wurde. 1854 erwarb die Familie Poellnitz das Schlösschen Babenwohl und baute es grundlegend um.
1906 erstand ein Schweizer Benediktinerorden das gesamte Areal, und errichtete bis 1916 das Klostergebäude mit Bibliothek und Stiftskirche. 1941 wurde der Orden des Landes verwiesen, und eine landwirtschaftliche Schule fand hier Platz.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte der Orden nicht nach Bregenz zurück, sondern vermietete das Gebäude an den Landesschulrat für Vorarlberg, der hier ein Mädchengymnasium unterbrachte.
1981 kaufte das Land Vorarlberg das Gebäude an, um die wenige Jahre zuvor gegründete Landesbibliothek dort unterzubringen.
Kultischer Platz der Kelten?
Ausgrabungen aus dem Jahre 1904 weisen auf noch weit viel ältere Spuren. Sie zeigen, dass hier ein Weihealtar aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. stand, dessen Inschrift wahrscheinlich auf eine keltische Lokalgottheit hinweist. Aufgrund der archäologischen Funde kann daher die kultische Tradition dieses geschichtsträchtigen Platzes bis ins Jahr 15 v. Chr. zurückverfolgt werden.
Mit der Zeit gehen
Sowohl digitale als auch traditionelle Medien werden hier vermittelt und teilweise auch langfristig gespeichert. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wurden in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen gesetzt:
- 1998: die heute weitverbreitete Bibliothekssoftware Aleph findet in Österreich erstmals in Bregenz Verwendung.
- 2004: digitale Inhaltsverzeichnisse werden in den Katalog eingebunden.
- 2006: die E-book-Sammlung, die seither jedes Jahr um tausende Publikationen erweitert wurde, wird begonnen.
- 2012: eine neue Suchmaschine sowie eine verbesserte Homepage erleichtern den Zugang zu Informationen.
Digitalisierung
- 2005: zahlreiche Vorarlberger Zeitungen werden in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Nationalbibliothek digitalisiert und über das Portal ANNO (Austrian Newspapers Online) zugänglich gemacht.
- 2009/2010: die Bestände des Radio- und Fernseharchivs werden digitalisiert.
- 2010/11: es folgt die Digitalisierung der Tonträgersammlung.
- 2010-2012: mit finanzieller Unterstützung der EU (Interreg IV Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein) werden gemeinsam mit anderen Bibliotheken rund um den Bodensee Kernzeitschriften zur Geschichte und Landeskunde der Region digitalisiert.
Schulungszentrum
Die Vorarlberger Landesbibliothek nimmt ihren Auftrag Informationskompetenz zu vermitteln wahr, indem pro Jahr zahlreiche Schulklassen und andere interessierte Gruppen in die Nutzung der verschiedensten Informationsquellen eingeführt werden. Neue Schulungen ersetzen die traditionellen Führungen und führen die Lernenden effektiver an die gesuchten Informationsquellen.
Fotos: Gerhard Kresser