Mehr Qualität für Kinderbetreuung

02.07.2024, 16:14 Uhr

Das neue Kinderbildungs- und –betreuungsgesetz, das mit Jahresbeginn 2023 eingeführt wurde, ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, die Vision der Marke Vorarlberg zu verwirklichen und im Jahr 2035 der chancenreichste Lebensraum für Kinder zu sein.

Auf der Grundlage des neuen Gesetzes wurde im vergangenen Jahr der Ausbau der elementarpädagogischen Einrichtungen in Vorarlberg vorangetrieben und zugleich die Qualität der Angebote weiter verbessert.

  • Die Investitionen des Landes Vorarlberg für die außerfamiliäre Kinderbildung und -betreuung wurden erneut kräftig erhöht und überstiegen im Jahr 2023 erstmals die 100-Millionen-Euro-Marke.
  • Für das Jahr 2024 sind knapp 130 Millionen Euro budgetiert.

Der kontinuierliche Ausbau und die hohe Qualität eines gut leistbaren Angebots sowie gutes Personal sind die Grundlagen, um die Kinder in ihrer Entwicklung bestens zu fördern. Ebenso wichtig ist  die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, einerseits um die Eltern in ihren Bildungs- und Erziehungsaufgaben zu unterstützen, andererseits ist das auch für den Wirtschaftsstandort wichtig.

  • Der im Gesetz verankerte Versorgungsauftrag besagt, dass Kindern je nach Alter ab einem bestimmten Zeitpunkt ein Betreuungsplatz zur Verfügung stehen muss – unabhängig davon, ob die Eltern/Erziehungsberechtigten berufstätig sind oder nicht.

Um die Gemeinden und privaten Träger dabei noch besser zu unterstützen, wurden 2023 die Personalkostenförderungen für neue Kleinkind- und Kindergartengruppen, solche mit erweiterten Öffnungszeiten und Kinderspielgruppen erhöht, ebenso die Fördersätze bei der Baukostenförderung.

Insgesamt wurden 2023 in Vorarlberg

  • 16.767 Kinder in Kindergarten- und Kleinkindgruppen betreut,
  • weitere 730 Kinder in Kinderspielgruppen und Kinder bei Tageseltern.
  • 44 Kleinkind- und Kindergartengruppen wurden neu eröffnet, wodurch in Summe
  • über 600 zusätzliche Betreuungsplätze entstanden.

Erfreulich ist dabei, dass fast zwei Drittel dieser neuen Betreuungsplätze dem sogenannten Vereinbarkeitsindikator Familie & Beruf (VIF) entsprechen.

Auf die eigenen Stärken bauen!

Auch die soziale Staffelung der Elternbeiträge wirkt sich positiv aus. Sie wurde 2023 monatlich im Schnitt von 671 Kindern im Alter von null bis fünf Jahren in Anspruch genommen.

  • Über 90 Prozent der Eltern profitierten dabei von der günstigsten Staffelungsstufe (20 Euro für bis zu 25 Wochenstunden). Seit Jänner 2024 ist der Elterntarif in der ersten Stufe für bis zu 25 Stunden in der Woche gänzlich kostenlos.

Jede weitere Betreuungsstunde in der Woche kostet einen Euro im Monat.

Ausbildungsoffensive

Der Ausbau und die Qualitätsentwicklung in der Kinderbildung und -betreuung werden auch heuer fortgesetzt. Die größte Herausforderung besteht nach wie vor darin, das nötige Personal dafür zu gewinnen.

  • So wird ab Herbst 2024 an der BAfEP Feldkirch eine dreijährige Fachschule für Elementarpädagogik eingeführt, die die Absolvent*innen zur pädagogischen Assistenz in Kindergartengruppen und Kleinkindgruppen qualifiziert.

Schon seit Jahresbeginn wird den BAfEP-Schüler*innen auf Antrag das Schulgeld pro Betreuungsjahr im Nachhinein vom Land rückerstattet. Das Schulgeld soll keine Hürde darstellen, die Ausbildung zur Elementarpädagogin oder zum Elementarpädagogen in Betracht zu ziehen bzw. tatsächlich zu absolvieren.

Außerdem fördert das Land ab September 2024

  • im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres 20 Einsatzstellen in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen, um vermehrt junge Menschen für den Beruf im elementarpädagogischen Bereich zu begeistern.

Im Sinne der Qualitätsentwicklung soll ebenso per September der Einsatz des digitalen Tools „KiDiT“, das eine strukturierte Beobachtung des Entwicklungsstands von vier- und fünfjährigen Kindern ermöglicht, auf alle Kleinkind- und Kindergartengruppen, in denen Kinder dieser Altersgruppe betreut werden, ausgeweitet werden.

Fotos: Marke Vorarlberg, Miro Kuzmanovic, Markus Spiske, unsplash, Land Vorarlberg