Elena Rudigier ist 22 Jahre und hat das Konzept für den Naturkindergarten mitverfasst, den sie nun seit September 2020 leitet. Gemeinsam mit „ihren“ 12 Kindern und ihrer Assistentin entdeckt sie täglich von 7 bis 13 Uhr die Geheimnisse der Natur.
„Wer Neues mit vielen verschiedenen Sinnen erfahren kann, merkt sich das Gelernte leichter und kann es mit anderen Dingen besser verknüpfen“, erklärt Rudigier.
2 Tage pro Woche verbringt die Gruppe am Bauernhof der Familie Schrottenbaum, wo sich auch der Kindergartenraum befindet, und 3 Tage in der Woche verbringt sie ab 8.30 im naheliegenden Wald.
An den „Hoftagen“ wird gemistet, Gemüse geerntet oder Holz gestapelt – was eben gerade anfällt. Außerdem gibt es immer eine Aufgabe, die sich über einen längeren Zeitraum erstreckt und die die Kinder selbständig ausführen. Derzeit heißt diese Aufgabe „Kälber füttern“. So wird nicht nur Eigenverantwortung und Pflichtbewusstsein geübt, sondern auch ein strukturierter Tagesablauf oder der respektvolle Umgang mit der Natur.
Ein Waldtag läuft mindestens so interessant ab: „Wir brechen um halb neun zu unserem privaten Waldplatz auf, wo wir auch ein kleines Tipi aufgestellt haben“, berichtet Rudigier. Hier kann man sich auch mal bei Regenwetter zur Jause zurückziehen. Im Grunde sei aber jedes Wetter willkommen, ganz wie es die Natur vorgibt.
Als ausgebildete Naturpädagogin übt Elena mit den Kindern beispielsweise auch Seilkonstruktionen und setzt alles, was vom Bundesministerium im Bildungsrahmen vorgegeben ist, im Wald und am Hof um. Ihre Assistentin hat die Landwirtschaftsschule besucht und somit ist das Team perfekt.
Für Elena Rudigier war es besonders schön, bei der Planung und Einreichung des Kindergartens dabei gewesen sein zu dürfen. Auch ein Sicherheitskonzept sorgt für das Gelingen: Beispielsweise laufen weder Mistschieber noch Gebläse, wenn die Kinder da sind. Alle Mistgabeln sind verräumt, große Traktoren abgesperrt und der Gullekasten zu.