Stories vom CAMPUS V

02.07.2024, 11:06 Uhr

„Das kann man mit Geld nicht aufwiegen.“ Wir zeigen Menschen, deren Potential sich am CAMPUS V entfaltet – die hier Ideen umsetzen, mit den Nachbarn kooperieren. Den Anfang macht Roman Eder vom Kica Zwergengarten.

Das Leuchtturmprojekt der Marke Vorarlberg – die „Gesamtentwicklung CAMPUS V“ – nimmt schöne Formen an. In mehreren Bauetappen entstehen Häuser für Forschung, Bildung, Wirtschaft und Kreativität. Hier entsteht ein guter Rahmen, um sich beruflich und persönlich zu entfalten.

Wir möchten Ihnen ein paar dieser Menschen vorstellen. Aus jedem Gebäude einen. In den Gesprächen mit diesen Menschen geht es um das Zusammenleben und Arbeiten am CAMPUS V, um die Ideen, die hier geboren und umgesetzt werden und um persönliche Entwicklungen, die die Menschen in diesem „chancenreichen Lebensraum“ erfahren haben.

Im Freundschaftsbuch ist jedes einzelne Kind vertreten.

Stetige Weiterentwicklung

Wir beginnen mit Roman Eder, Leiter des Zwergengartens Kica am CAMPUS V in Dornbirn. Gemeinsam mit seinem Team betreut er hier rund 50 Kinder im Alter von 0,5 bis 4 Jahren. Der Zwergengarten ist bekannt für sein gutes pädagogisches Konzept, das sich ganz nach dem Wohl des einzelnen Kindes richtet.

Das Besondere an unserem Konzept ist, dass wir uns von vielen Teilbereichen das Passende herausnehmen“, erklärt Roman Eder.

Die Qualität der Betreuung wird regelmäßig evaluiert und verbessert. Es gibt Weiterbildungen, Entwicklungsgespräche und Klausurtagungen. „Der Zwergengarten wächst und wird gelebt“, so Eder.

Seine Berufung leben

Was ihm an der Arbeit mit Kindern gefällt, ist die Ehrlichkeit der Kinder.

Die zeigen dir sofort, wenn sie etwas nicht mögen oder wenn sie etwas mögen. Das kann man mit Geld nicht aufwiegen.“

In seinem früheren Job als Filialleiter eines Handelsunternehmens hat er bedeutend mehr verdient. Aber hier im Zwergengarten kann er – wie es scheint – seine Berufung leben.

Wir haben die Ressourcen, um jedes Kind – egal, wo es steht – abzuholen. Wir begleiten jedes Kind und unterstützen es mit dem, was es braucht. Den Betreuerinnen liegt das auch sehr am Herzen, da arbeiten wir gut zusammen.“

Manchmal kommt es vor, dass eine Familie, die durch eine schwere Phase geht, betreut wird. „Wir sehen uns als unterstützenden Part.“

Roman Eder ist mit fünf Geschwistern aufgewachsen, der Kontakt mit Kindern hat ihm immer schon Spaß gemacht. Die Entscheidung, Kindergartenpädagoge zu werden, kam aus einem inneren Wunsch – es wurde ihm aber nicht leicht gemacht  – da er keine Ausbildung als Kindergartenpädagoge hatte, bekam er nur Absagen auf seine Bewerbungen. Nur in seiner Heimatgemeinde Hard, wo man ihn als Nachwuchstrainer kannte und seinen Umgang mit den jungen Fußballern schätzte, konnte er als Aushilfskraft einsteigen.

Tiefe Bindungen

In dieser Arbeit entstehen tiefe Bindungen. Wir dürfen das jeden Tag erleben“, so Eder.

Er habe schon so viele verschiedene Kinder kennengelernt, die einen haben zuerst jenes besser gekonnt, die anderen zuerst das andere, das sei auch gut und wichtig, im Zwergengarten gibt es keinen Leistungsdruck. Seine Devise:

Bist du glücklich? Bist du zufrieden?“

Diese Frage regelmäßig beantworten und jeden Tag aufs Neue meistern. Denn die Tage sind nicht planbar. Teamführung, Administration, Personalsuche und Kinderbetreuung – es kommt immer wieder Unvorhergesehenes, auch wenn die Mitarbeiterinnen schon lange mit im Boot sind.

Ideen, Kooperationen

Nicht nur, weil Roman Eder mit einer Leitungskollegin ein Nachhaltigkeitskonzept verfasst hat, sondern auch, weil die Geschenke der Eltern vor Weihnachten gut gemeint aber wir lieber etwas Gutes tun wollten, ist die Idee für eine Kleidertauschaktion im Dezember entstanden. Die Teilhaber-Firmen Prisma, Zumtobel und FH Vorarlberg waren sofort dabei, die Eltern haben mitgemacht und auch das Betreuerinnenteam des Zwergengartens hat einige ehrenamtliche Stunden investiert.

Investitionen ins Team

Bei Sonderaktionen wie diesen merkt Roman Eder, wie gut sein Team zusammenarbeitet und wie sehr alle zueinander stehen. Er habe selbst vor ein paar Jahren eine persönliche Krise in seiner Familie erlebt und habe auch in dieser Zeit gemerkt, wie gut sein Team ihn aufgefangen hat, mal für ihn eingesprungen ist und die schwere Zeit überbrückt hat. Woher das komme? Er habe von Anfang an viel in das Team investiert, sei immer wieder auf die einzelnen Personen aktiv zugegangen, habe nachgefragt, wie es gehe, habe sich Zeit für Gespräch genommen und auch immer wieder Anlässe für wertschätzende Gesten gefunden. Diese Wertschätzung kommt dann auch wieder zurück, wenn es einmal weniger rosig aussieht.