Die Freude auf den Schulbeginn am 13. September ist bei vielen Pädagog*innen, Schüler*innen und Eltern groß, allerdings gibt es auch neue bzw. bekannte Herausforderungen zu meistern. Die Marke Vorarlberg möchte hier einen unterstützenden Beitrag leisten und mit dem neuen Projekt „PERMA-learn“ mehr Wohlbefinden an den Schulen ermöglichen. Mit „PERMA-learn“ geht Vorarlberg auf dem österreichischen Bildungsweg ein paar Schritte voraus. Bis zu 10.000 Volksschulkinder werden ab Herbst 2021 profitieren.
„Ein weiterer Schritt in Richtung ‚chancenreichster Lebensraum für Kinder‘“,
so die Vertreter*innen der Marke Vorarlberg.Basierend auf einem australischen Modell wurde „PERMA-learn“ von Prof. Dr. Ulrike Lichtinger und dem Schulentwicklungs-Team an der PH-Vorarlberg erarbeitet. Im Wesentlichen hilft das Trainingsprogramm Erwachsenen, Wohlbefinden und insbesondere Stärken von Kindern schneller zu erkennen und diese entsprechend zu fördern. Ein Beispiel für ein Modul ist „Positive Detective PD+“. Es steht den Schulen bereits zur Verfügung. Das Modul rückt positive Emotionen im Klassenzimmer stärker in den Fokus und unterstützt das Teilen positiver Erfahrungen in der Gemeinschaft.
„Wenn wir das Beste in den Kindern erkennen, führt das zu mehr Wohlbefinden und in Folge zu einer Leistungssteigerung“, ist Lichtinger überzeugt. In einer solchen stärkenorientierten Umgebung entfalten sich die Potenziale der Kinder leichter und Pädagog*innen und Eltern können diese gezielter fördern.Weitere Elemente von „PERMA-learn“ sind derzeit in der Entwicklung und werden als Teilbausteine im Schuljahr 2021/22 zunächst in einigen Volksschulen im Unterricht pilotiert und evaluiert, während parallel weitere Formate gesichtet, übersetzt und in der Praxis erprobt werden.
Vorarlberger Weg
„‘PERMA-learn‘ verstehen wir als den Vorarlberger Weg schulischer Entwicklung. Es lässt sich sehr gut unter das Wertedach der Marke Vorarlberg stellen“, so Lichtinger. Sie verfolgt das Ziel, bis 08/2023 ein komplettes Trainingsprogramm für Volksschulen vorliegen zu haben, das darauf ausgerichtet ist, die fünf Faktoren für Wohlbefinden nach PERMA bei den Schülerinnen und Schülern an Volksschulen und ASOs (Allgemeinen Sonderschulen) signifikant zu erhöhen. Damit soll es – analog zu den empirischen Ergebnissen der Positiven Bildung – zu einer Optimierung von Lernen und Leisten der Kinder führen.
Projektcall mit insgesamt 59 Einreichungen
Das Projekt wurde als eines von 14 neuen Marke-Vorarlberg-Projekten in diesem Sommer definiert. Ein interdisziplinär besetzter Projektbeirat war für die Auswahl verantwortlich. Das Jahr 2021 steht bei der Marke Vorarlberg unter dem Schwerpunktthema „Potenziale entfalten – für Bildung begeistern“. Hierfür wurde Anfang des Jahres gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern der Status Quo erhoben. Auf Basis dieser Kurzanalyse rief das Marke-Vorarlberg-Team im Mai einen offenen Projektcall aus, der mit insgesamt 59 Einreichungen alle Erwartungen übertraf. Für die 14 neuen Marke-Vorarlberg-Projekte stellte die Vorarlberger Landesregierung insgesamt 100.000,- Euro zur Verfügung.
Große Ziele mit internationalem PH-Vorarlberg-Team
Im multiprofessionellen internationalen Team der PH-Vorarlberg hat die Stärken- und Potenzialorientierung einen hohen Stellenwert. Lichtinger bemerkt in Vorarlberg eine „Willkommenskultur, die trägt und die wir in der Schulentwicklung über unsere Arbeit und in der Vernetzung mit den verschiedenen Akteuren im Land weitertragen wollen.“ Die Vizerektorin weiter: „Das verstehen wir als gemeinsam wahrgenommene Verantwortung und als höchste Sinnerfüllung für uns selbst, dadurch dass wir spüren, an etwas teilhaben zu können, das größer ist als wir selbst und das uns – wenn der Samen aufgeht – überdauern wird. Das mag euphorisch und hochgegriffen positiv klingen, auch hier halten wir es mit der Wissenschaft: Nur wenn wir große Ziele haben, Everest Goals, dann können wir Großes erreichen.“
Fact: Die Analyse zur aktuellen Lage in der Vorarlberger Bildungslandschaft wurde gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern erstellt. Sie finden sie hier.
Foto: Prof. Dr. Ulrike Lichtinger (c) Mathias Fend